Food of the World

Breakfast, Uzbekistan
Roti, St. Vincent
Seafood, Sicily
Surf and Turf, New York
Fast Food, Alaska
Barbecue, Botswana
Sausages, Austria
Rabbit, Georgia
Lobster, Cuba
Bistecca Roquefort, Spain
Seafood, Vietnam
Chicken Tajine, Morocco
Oysters, Costa Rica
Sweets, Iran
Fish, Borneo
Rondon, Nicaragua
Indevinable, Greece
Seafood, Greece
Calmar, Spain
Chicken, Vietnam
Cake, Cuba
Salad, Iran
Fish Tapas, Grenada
Crab, Borneo
Breakfast, Morocco
Fish, Guadeloupe
Lobster, Grenada
Fish, Vietnam
Spare Rips, Germany
Meat, Ethiopia
Kebab, Iran
Wine, South Africa
Beer, Iran
Shellfish, South Korea
Hamburger, Stuttgart
Oysters, Spain
Chicken Steak, Slovakia
Kebabs, Iran
Tajine, Morocco
Fish, Ethiopia
Party Food, Hong Kong
Japanese Fish, Vietnam
Sanchae Bibimbap, South Korea
Breakfast, Uzbekistan

 

People of the World

North Korea, Soldier
India, Carpet Maker
Georgia, Farmer
Tajikistan, Children
Tajikistan, Children
Vietnam, Workers
Ukraine, Tourists
China, Cattle Salesman
Zimbabwe, Dancers
Tajikistan, Children
Ethiopia, Monks
Iran, Women
Vietnam, Boat People
Nicaragua, Tourists
Mabul, Sabah
North Korea, Children
Tajikistan, Kirgis Man
Cambodia, Farm Workers
Vietnam, Garbage People
Tanzania, Maasai
Armenia, Monk
Grenada, Fruit Woman
North Korea, People
Maratua
Mongolia, Ranger Boy
Namibia, Himba Boy
Philipinas, Children
Mabul, Sabah
Belarus, Traditional People
Peru, Children
Serbia, Beggars
India, Snake Charmer
Honduras, Waitress
Russia, People from Sibiria
Mongolia, Musician
Mongolia, Small Monk
Namibia, Himba Women
Qatar
Tajikistan, Children
Tajikistan, Kirgis People
Mongolia, Monk
South Korea, Monks
Grenada, Musicians
Hong Kong, Party People
India, Musician
Vietnam, Workers
Philipinas, Women
North Korea, Soldiers
Iran, Children
Tanzania, Maasai
Morocco, Entertainers
Tajikistan, Children
Ethiopia, Sleeper
India, Woman
St Lucia, Tourists
Tajikistan, Children
Panama, Kuna Yala
Zimbabwe, Black Man
North Korea, Dancers
Ethiopia, Woman
North Korea, Soldier

Birds of the World

Birds, Namibia
Pied Kingfisher, Uganda
Hammerkop, Tanzania
Birds, Uganda
Pied Kingfisher, Botswana
Fishermens Lovebirds, Tanzania
Pelicano, Grenada
Giant Kingfisher, Zimbabwe
Hopoe, Tanzania
Aras, Honduras
Birds, Tanzania
Pelicanoes, Alaska
Birds, Botswana
Turcao, Botswana
Lilac Brested Roller, Botswana
Peakock, Uzbekistan
Greater Blue Eared, Starling Uganda
Birds, Tanzania
Black Kite, Tanzania
Helmeted Guinea Fowls, Botswana
Grey Headed Kingfisher, Uganda
Falcon, Mongolia
Grey Heron, Tanzania
Bea Eaters, Uganda
Vulture, Mongolia
Maratua Borneo
Grey Crowned Crane, Uganda
Black Kites, Tanzania
Gull, Poland
Peacock, Uzbekistan
Colibri, Dominica
Birds, Botswana
Canary, Botswana
African Jacana, Uganda
Eagle, Mongolia
Vultures, Tanzania
Open Billed Stork, Zimbabwe
Yellow Billed Hornbill, Namibia
Gulls, Uganda
Seagull, Namibia
Weaverbird, Botswana
Kori Bustard, Tanzania
Marabou, Uganda
Grounded Hornbills, Uganda
Fish Eagle, Alaska
Ostrich, Namibia
African Sea Eagle, Tanzania
Red Billed Hornbill Namibia
Grey Crowned Crane, Tanzania
Marabou, Uganda
Blackbird, USA
Colibri, Martinique
Fisch Eagle, Botswana
Turcao, Botswana
Birds, Tanzania
Little Egret, Botswana
Lilac Brested Roller, Botswana 2
Bea Eaters, Botswana
Lilac Brested Roller, Tanzania
Red Billed Hornbill, Botswana
Yellow Billed Stork, Zimbabwe
Birds, Botswana
Sea Eagle, Botswana
Birds, Namibia

 

Travel Report 14/3: Am Aralsee

2010, Moynaq: 180 Dollar sollte ich für das Taxi an den Aralsee bezahlen. Für mich war der Preis unerklärlich, denn das Benzin kostete auch in Usbekistan knappe zwei Dollar pro Liter und wir mussten eine Strecke von 800 Kilometern zurücklegen. Bei geschätzten 80 Litern Benzin für die Fahrt, müsste der Taxifahrer demnach Kosten von etwa 150 Dollar aufbringen und hätte am gesamten Tag nur 30 Dollar verdient, die Abnutzung des Autos nicht eingerechnet. Ich wurde einfach nicht schlau aus dem Preis, den ich da bezahlen sollte, doch das war nicht meine Angelegenheit. Morgens um sechs Uhr holte der Taxifahrer mich und Nikolai (Travel 14/2) von unserer Pension ab und es ging in Richtung Norden los. Zuerst kamen wir in Nukus vorbei, der am westlichsten gelegene Stadt in Usbekistan, von hier an wurde die Fahrt sehr öde und es ging fast nur noch durch Wüstenlandschaft. Lediglich ein einziges Mal kamen wir an einem Fluss vorbei an dessen Ufern kein Baum, kein Strauch, ja überhaupt nichts Grünes zu sehen war. Die Flüsse, die aus den Gletschern Tajikistans entspringen und sich durch Usbekistan schlängeln, versickern hier im Sand, wurde mir später mitgeteilt. So ging das etwa fünf Stunden, ehe wir in Moynaq (Muynak) angekommen waren. Eine trostlose Fischerstadt, in der es keine Fische mehr gab, weil ja der Aralsee  verschwunden war. Trotzdem wäre ich dazu bereit gewesen, alles verfügbare Geld auszugeben, um die rostenden Schiffe einmal zu sehen. Jetzt war ich da und musste dafür nur 180 Dollar bezahlen.

10-6 Muynaq 1

Der Aralsee

Als ich eine Woche zuvor in Bukhara von einer Privatperson zu einer bezahlten Stadtrundfahrt eingeladen worden war, wurde ich zum ersten Mal auf das Benzinproblem in Usbekistan aufmerksam. Nervös schaute damals mein privater Guide auf die Tanknadel und hoffte, sein Benzin würde ausreichen, um die mit mir vereinbarten touristischen Ziele zu erreichen, während ich gleichzeitig hoffte, nicht irgendwo in der Wüste mit einem Fahrer ohne Benzin da zu stehen. An den Tankstellen hatte ich die langen Staus und die gelangweilten Leute gesehen, die hier in ihren Autos tagelang auf Kraftstoff warteten. Ein präsidiales Verständigungs-Problem trieb das Land in den Mangel an Kraftstoff, zumindest meinte das mein Guide, der mir erzählte, dass die Knappheit an Benzin immer dann entstehen würde, wenn die Präsidenten von Usbekistan und Kasachstan verstritten waren und dadurch die Quellen kasachischen Öls versiegten. Auch der Taxifahrer hatte sich auf unserer Fahrt hierher an das ausgetrocknete Ufer des Aralsees immer wieder nach Benzin umgeschaut, aber die wenigen Tankstellen auf unserem Weg waren allesamt geschlossen gewesen. Verwunderlicher Weise ging aber seine Tanknadel nicht zurück, was mir reichlich komisch vorkam.

10-6 Muynaq 3

In der Bar

Die Hauptattraktion in Muynaq waren die vor sich hin rostenden ehemaligen Schifferboote, die nun auf dem sandigen Boden auf ihren Verfall warteten. Nachdem ich mich vor verschiedenen Booten in unterschiedlichen Posen von dem Professor und dem Taxifahrer auf Bildern verewigen habe lassen und wir anschließend noch gut eine viertel Stunde am ehemaligen Fischerhafen herum geschlendert waren, suchten wir nach einem Restaurant. So etwas gab es in dem gut 200 Kilometer weit abgelegenen Dorf mit seinen etwa 8.000 Einwohnern natürlich nicht, allerdings fanden wir ein Art Bar, in der wir etwas essen konnten. Einmal mehr wurde Manti aufgetischt, eine Art Riesen-Ravioli nur ohne Tomatengeschmack, Fisch gab es ja keinen mehr, weil der See ausgetrocknet war. Nikolai lachte herzlich, als wir unsere Getränke in auseinander gesägten Weinflaschen serviert bekamen und er hatte auch für den restlichen Aufenthalt in der Bar nur Spott und Hohn für diese Utensilien übrig gehabt. Gleich wohl es vielleicht doch nicht, wie er meinte, etwas auf modern gemachtes war, vielleicht gab es hier, wo die Sandstürme das Salz aus dem vertrockneten Aralsee über die Dörfer wehte, wirklich kein ordentliches Geschirr.

10-6 Muynaq 2

Am Ortsschild

Nach gut zwei Stunden in Moynaq und um die Erfahrung reicher, wie es in einem ehemaligen Fischerdorf in der Wüste an einem ausgetrockneten See aussieht, entschlossen wir uns zurück nach Khiva zu fahren. Solch eine Erfahrung kann man nicht an allzu vielen Stellen auf der Welt machen, vielleicht noch in Aralsk in Kasachstan, dachte ich und war froh, hier gewesen zu sein, während ich mir gleichzeitig Sorgen um das Benzin auf der Rückfahrt machte. Es dauerte nicht lange, ehe wir, wie schon so oft auf dieser Fahrt zuvor, an einem der zahlreichen Polizeiposten anhalten mussten. Erstmals durchsuchten die grün Uniformierten mit ihren grünen Zylinderhüten das gesamte Fahrzeug. Mir fiel die riesige Gasflasche im Kofferraum unseres Taxis auf, die fast die Hälfte des Platzes einnahm. Der Taxifahrer erklärte mir auf meine Frage hin, was die Flasche im Kofferraum zu suchen hatte, dass er mit Methangas fährt, worauf ich verwundert meine Stirn runzelte. Es dauerte schließlich auch nicht mehr lange, bis wir nach der Polizeikontrolle an einer Gastankstelle anhielten, denn Gas war im Gegensatz zu Benzin überall zu haben und eine Ladung davon, die für 400 Kilometer reichte, kostete umgerechnet nur etwa zehn Dollar. Überhaupt war das gesamte Land ein einziges Gasfeld, wie ich aus einem Museum in Tashkent wusste und begriff dabei allmählich, dass ich bei der Fahrt vermutlich doch keinen guten Deal gemacht hatte.

Reiseberichte:

Travel Report 14/1: In Alma Ata
Travel Report 14/2: Wodka in Khiva
Travel Report 14/3: Am Aralsee
Travel Report 14/4: Über Samarkand nach Pandjakent
Travel Report 14/5: In den Schluchten Tadschikistans
Travel Report 14/6: Eine Nacht in Murgab
Travel Report 14/7: Hinunter zu den Uiguren

Zurück zur Themenseite „Travel 14: Central Asia Tour (2010)“

Travel Report 14/2: Wodka in Khiva

2010, Bukhara/Khiva: Es war gegen elf Uhr morgens, als wir in dem alten Ford von der Überlandstraße in die historische Stadt Khiva abbogen und eine dichte Staubwolke aus aufgewühltem Wüstensand hinter uns her zogen. Eng gedrängt ging es auf der Rückbank des Sammeltaxis zu und wir waren froh, endlich hier angekommen zu sein. Bitterlich vermissten wir die Klimaanlage in dem Fahrzeug, die Temperatur war schon wieder auf deutlich über 30 Grad angestiegen und durch die offenen Fenster peitschte der Staub nur so über uns herein. Die letzten Stunden hatte ich mich mit Nikolai unterhalten, einem russischen Professor für Architekturgeschichte, den ich an der Sammeltaxistelle in Bukhara kennen gelernt hatte und der jetzt neben mir in dem Fahrzeug saß. Aufgrund des fehlenden Fernbusnetzes war der Überlandverkehr hier in Usbekistan mit etlichen Problemen behaftet. Freilich gab es den Personentransport mit der Bahn, doch der war sehr langsam und man wusste aufgrund der vielen Enklaven und der unklaren Grenzlinien mit den Nachbarländern nicht, wie oft man eine visumpflichtige Grenze passieren würde. In den alten Stahlwaggons war es bei über 40 Grad Temperatur auch unglaublich heiß, so dass man eine Zugfahrt nach Möglichkeit zu vermeiden suchte. Das war auch der Grund gewesen, weswegen ich von Tashkent nach Bukhara einige Tage zuvor die lächerliche Strecke von 150 Kilometern mit dem Flugzeug geflogen war, obwohl eine Fahrt mit dem Taxi im Nachhinein gesehen vermutlich weniger Aufwand gewesen wäre, denn alleine das Flugticket zu besorgen, hatte über einen halben Tag in Anspruch genommen. Nach dem ich einige Zeit in Tashkent bei 42 Grad Celcius herum geirrt war und das im Reiseführer beschriebene Büro der Usbekistan Airlines vergeblich gesucht hatte, war ich an den Flughafen gefahren und obwohl nur fünf Personen am Ticketschalter gewartet hatten, dauerte es einige Stunden, bis ich meinen Flugschein in den Händen hielt. Die Dame hinter dem Schalter benötigte für jeden Kunden etwa eine halbe Stunde zur Abfertigung, wobei viele Zettel ausgefüllt und mit Stempeln versehen werden mussten. Das Fliegen war äußerst günstig, kaum 35 Dollar, doch in usbekischer Währung war das entsprechende Geldbündel etwa drei Zentimeter dick und das musste schließlich bei jeder Transaktion durchgezählt werden.

Asien_10 (53) (Copy)

Khiva

Neben Taxi, Flug und Zug blieben als vierte Alternative noch die verstaubten Sammeltaxis übrig, in solch einem ich bei der Fahrt von Bukhara nach Khiva gerade eben saß. Streng genommen handelte es sich bei dieser Transportform nicht um offizielle Taxis, sondern um individuelle Fahrer, die ohnehin eine bestimmte Strecke zurück legen mussten und um sich etwas neben her zu verdienen, vor der Abfahrt an den bekannten Sammeltaxistellen auf Passagiere warteten. Alles war sehr umständlich, denn die Sammeltaxistellen lagen meist kurz außerhalb der größeren Städte direkt an der Überlandstraße, wo man auch erst mal hinkommen musste. Die Fahrer ergatterten sich hier ihre Mitfahrer und los ging es, sobald das Fahrzeug voll war. Es konnte freilich auch zu der Situation kommen, dass mehrere Fahrer in dieselbe Richtung fuhren und ihr Fahrzeug nur teilweise besetzen konnten. In solchen Fällen war es nicht unüblich, dass die Fahrer die Passagiere untereinander „verkauften“ und die dann passagierlos gewordenen Fahrer ihr Glück am kommenden Tag versuchten, denn Zeit spielte wohl eher eine untergeordnete Rolle. Man hätte sich hier natürlich auch einen Mietwagen organisieren können, doch ich bin mir sicher, man hätte spätestens nach dem dritten Polizeiposten aufgegeben und von denen gab es alle zwanzig Kilometer welche. Ich glaube nicht, dass die grün uniformierten, meist ziemlich runden Polizisten mit ihren Zylinderhüten den Schlagbaum für einen Ausländer geöffnet hätten, ehe dieser nicht zur Bezahlung eines ordentlichen Trinkgelds bereit gewesen wäre.

Asien_10 (119) (Copy)

Khiva

Neben dem Transport gab es eine zweite Beschwerlichkeit für den Reisenden in Usbekistan und das war alles, was mit der Versorgung von Geld zu tun hatte. Das Umtauschen von US-Dollar ging noch recht einfach von Statten, aber ich wollte nicht gleich meinen gesamten Bargeldbestand aufbrauchen und suchte nun nach Möglichkeiten, mit der Kreditkarte an Geld zu kommen. Die Geldautomaten konnte ich natürlich vergessen, seit man für jede Kleinigkeit ein ganzes Bündel an Scheinen benötigte, waren sie längst außer Betrieb gesetzt worden. Also suchte ich, erstmalig zwei Tage zuvor in Bukhara eine Bank, die mir über meine Kreditkarte eine Auszahlung tätigte. Zwei davon wurden auf den Reiseforen im Internet aufgeführt, doch die erste war geschlossen als ich sie aufsuchte und die zweite konnte ich erst gar nicht finden. Bei der Suche hatte ich mich ziemlich verlaufen und war nach etwa zwei Stunden am Stadtrand auf einem Stoppelacker gelandet, von dem aus es mir nur mit größter Mühe gelang, wieder zurück in die Innenstadt zu finden. In meiner Not hatte ich darauf hin das Postamt besucht, in dem man mir schließlich mitteilte, dass die Auszahlung von Geld auf Kreditkarte nur im Hotel Asia möglich sei, das in der Altstadt in unmittelbarer Nähe meiner Unterkunft lag. Ich musste mich eine weitere halbe Stunde durch die Hitze schleppen, ehe ich das Hotel endlich erreichte. Mir war der Hintergrund, weswegen es nur in diesem Hotel möglich war, an Geld heran zu kommen inzwischen bewusst geworden. Die Asia Hotelkette gehörte den beiden hübschen Schwestern Ghavisa und Lola Karimova, den Töchtern des usbekischen Präsidenten Islam Karimovs und solch eine Transaktion brachte Devisen. Der Portier in dem stark herunter klimatisierten vier Sterne Etablissement wies mir den Weg über zwei Wendeltreppen hinunter in einen düster beleuchteten Keller. Mit einem lauten Räuspern weckte ich die beiden jungen Damen auf, die hinter der Wechseltheke eingenickt waren und die mich darauf hin ganz verdutzt anschauten. Mit mir hatte man hier eher nicht gerechnet, schon gar nicht in der Mittagspause. Nach einigem hin und her und einigen Stempeln bekam ich schließlich ein Zertifikat und eine Plastiktüte voller Geldscheine ausbezahlt und hoffte, damit für den restlichen Aufenthalt in Usbekistan auszukommen.

Asien_10 (75) (Copy)

Bukhara

Mit einem dieser Geldbündel bezahlte ich jetzt den Fahrer des Sammeltaxis, der uns direkt vor den Toren der Stadt Khiva absetzte. Warum waren wir hier? Zunächst handelte es sich bei Khiva um eine sehr alte Stadt mit einer großen 2.500 jährigen Vergangenheit als Dreh- und Angelpunkt auf der Seidenstraße und mit einer ziemlich einzigartigen Architektur. Daneben wollte ich die Stadt nutzen, um an den vertrockneten Aralsee zu fahren und mir eine der größten, durch den Sozialismus verursachten Klimakatastrophen anzusehen. Doch zunächst galt es, die Pension aufzusuchen, die wir uns auf der Herfahrt im Reiseführer ausgesucht hatten, sie war nicht weit vom Stadttor entfernt. Als wir anklopften, öffnete uns ein junger Mann und bat uns in das Wohnzimmer herein, wo der Besitzer des Anwesens zu unserem Erstaunen noch beim Frühstück saß, es war immerhin schon elf Uhr. Der Tisch war reichlich gedeckt mit Gemüse, Obst, verschiedenen Fleischsorten und Schaschlik. Zu meiner Verwunderung gab es dazu Wodka und Sekt, waren wir doch in einem muslimisch geprägten Land unterwegs. Nach einer überschwänglichen Begrüßung durften wir Platz nehmen und bekamen zuerst ein Glas Wodka gereicht, dann noch eins und noch eins. Vielfach bedankte sich unser kleiner und dicklich untersetzte Vermieter für unser Eintreffen und beteuerte seine Fröhlichkeit über unsere Anwesenheit und dass er jetzt Gäste habe, mit denen er trinken konnte. Unterdessen erklärte der Professor aus Sankt Petersburg, dass wir hier zwar in einem muslimischen Land wären, es sich jedoch um Sowjet-Muslims handele und daher der der ungezügelte vormittagliche Alkoholgenuss Gang und Gebe wäre. Also tranken wir, während die Kinder unseres Vermieters hektisch damit beschäftigt waren, neue Schaschliks für uns zu braten, Gemüse aufzuschneiden und alle anderen Dinge zu tun, die dazu notwendig waren, ihre Gastfreundlichkeit auszudrücken und uns mit allem zu versorgen, was wir benötigten. Fünf Stunden und etliche Wodkas und Krimsektgläser später, es war etwa 16 Uhr, verließen wir schließlich stark angeheitert die Pension, um uns die Altstadt von Khiva anzusehen. Wir waren etwas endtäuscht, denn die 2500 Jahre alten Gebäude hatte man unsachgemäß restauriert und die gesamte Zitadelle war weit aus kleiner als angenommen. Drei Tage würde man benötigen, um sich Khiva anzusehen, vermerkte der Reiseführer, wir waren in drei Stunden damit durch, wobei wir in unserem Zustand vorsichtigerweise keine der Moscheen besuchten.

Reiseberichte:

Travel Report 14/1: In Alma Ata
Travel Report 14/2: Wodka in Khiva
Travel Report 14/3: Am Aralsee
Travel Report 14/4: Über Samarkand nach Pandjakent
Travel Report 14/5: In den Schluchten Tadschikistans
Travel Report 14/6: Eine Nacht in Murgab
Travel Report 14/7: Hinunter zu den Uiguren

Zurück zur Themenseite „Travel 14: Central Asia Tour (2010)“

Accommodation and Tours in Ulanbaatar Mongolia

I strongly advise to make a reservation well in advance if you want to stay in a budget kind of accommodation such as a hostel in Ulanbaatar, especially during peak season in August. I made the experience that a lot of travelers were rejected in several different places I stayed. It might not be funny if you are arriving at night and the door is slammed in to your face, as pickpocketing and bag slashing is a growing concern and alcoholism is a serious problem too. You might not be able to find a reasonable priced hotel if you are rejected and urgently need to find a place to stay somewhere around.

I do not recommend day trips to Gorkhi-Terelj National Park. You might find yourself four out of six hours in the traffic chaos of the city center. It ist better to stay one night in the park even if the Ger Camps usually do not provide electricity or bathroom facilities.  If you are just spending a few day in Ulanbataar, it would be a good Idea to book a three day two night trip to Kharkorin, make as stopover at the sand dunes between Khustain NP and Kharkorin and take the Gorkhi-Terelj NP as an additional day. Friends of mine were very happy doing this. Most of the hotels and budget places in Ulanbataar are able to help you managing to find a tour operator. Be aware, the old Russian jeeps might exude an adventurous atmosphere, but in our case they were the wrong choice (cold & windy, technical problems).

Visum Weissrussland

Ungeachtet der unterschiedlichen Auskünfte diverser Reiseagenturen und Konsulate ist es derzeit am Konsulat in München möglich, ein Visum für Weißrussland auch ohne Einladung zu erhalten. Es ist hierfür eine Bestätigung der Hotelbuchung auf dem Briefbogen des Hotels mit Stempel und Unterschrift erforderlich. Dies muss allerdings nicht im Original vorgelegt werden, sondern kann auch als Ausdruck eines Anhangs einer eMail erfolgen. Sämtliche Buchungsbestätigungen wurden mir von den Hotels vor Ort innerhalb kürzester Zeit per eMail zugestellt. Im Anhang befindet sich ein Beispiel für eine digitale Buchungsbestätigung eines Hotels aus Belarus.

Confirmation letter Hotel Vesta

Travel Report 3/1: In den Krieg

001 Pesto (Copy)

In Pesto

1995, Kolumbien/Equador: Die Fahrt von Pesto nach Ipales war ziemlich abenteuerlich, wie überhaupt die Busfahrten im südlichen Bergland Kolumbiens. Mit großer Geschwindigkeit schoss der alte amerikanische Schulbus die abfallenden Schotterstraßen hinab, um sich mit einer nervenzerreibenden Langsamkeit anschließend wieder den nächsten Berg hinauf zu quälen. Die neuen Hollywood-Filme wurden hier bereits kurz nach ihrem Erscheinen in den wackelnden Fernsehern an Bord gezeigt. Gab es keinen Film, so dröhnte laute Volksmusik aus den Lautsprechern, einzig der Ausblick in die Landschaft konnte dann die Strapazen der Busfahrt noch etwas mildern. Pesto lag am Fuße des Vulkans Galeras und war von grünen Hügeln und Wäldern umgeben. Die Fahrt von Bogota hierher und die Tage zuvor in Kolumbien hatten sich einfach für mich gestaltet, da ich bereits einige Monate zuvor (Travel Report 2) viele Reiseeindrücke und Erfahrungen bei einem mehrwöchigen Aufenthalt in dem Land sammeln konnte. Ganz im Gegensatz zu meinem ersten Aufenthalt, war mir bei dem Anflug nicht mehr mulmig zumute gewesen, vielmehr war ich voller Freude, denn ich hatte das Land und seine Einwohner schätzen gelernt. Bei dem Anflug habe ich Kolumbien im Flugzeug sogar verteidigt, als es in den hinteren Reihen des Flugzeugs, wo damals ja noch gesoffen und geraucht wurde, zu Rangeleien gekommen war. Ein Deutscher, der noch nie dort gewesen war, hatte behauptet, man könne das Land sicherheitsbedingt nicht bereisen, was einige Kolumbianer in Rage versetzt hatte. Inzwischen war auch mein Spanisch deutlich besser geworden, was meinem Bemühen, die Sprache zu lernen, geschuldet war und außerdem konnte ich mich noch gut an alles Wichtige von meinem ersten Aufenthalt erinnern.

002 Ipales (Copy)

Blick vom Hotel in Ipales

Die zweite Station nach Pesto war Ipales an der ecuadorianischen Grenze, wo ich in einem kleinen Hotel direkt am Marktplatz übernachtete. Wie hatte ich es vermisst, das Hühnchen mit Reis, das ich hier fast jeden Tag aß und das kühle Bavaria Bier. Ich überlegte mir während meines Abendessens, wo die Reise dieses Mal hin führen sollte. Zumindest bis zum Maccu Piccu nach Peru wollte ich kommen. Wie schon bei meiner ersten Reise nach Südamerika war einzig das verfügbare Geld ausschlaggebend darüber, wie lange ich bleiben konnte. Finanziell war ich für mehrere Monate ausgestattet und nicht nur für ein paar Wochen wie bei meinem vorangegangenen Trip in diese Gegend (Travel Report 2).  Das erste Land südlich von Kolumbien, das ich besuchen wollte, war Ecuador. Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen in aller Frühe los, die Grenze sollte zu Fuß überquert werden. Tulcan, die erste Stadt im Nachbarland, war etwa zehn Kilometer entfernt. Nach gut einer Stunde auf dem Weg dorthin sah ich auf der rechten Seite der abschüssigen Straße einige Hütten, die Grenze war erreicht. Die gesamten Formalitäten inklusive der Übergabe des Aquardientes (Aguardiente Antioqueño) als kleines Trinkgeld für den Grenzbeamten dauerten nur wenige Minuten, ehe ich meinen Einreisestempel bekam und in Richtung Tulcan weiterlaufen konnte. Mittags erreichte ich die Ausläufer der Stadt und übernachtete in einem der ersten Hotels am Stadtrand. Es war ein sehr kleines Zimmer und das Fenster nur so groß wie eine Schießscharte herkömmlicher mittelalterlicher Burgen in Europa. Von hier konnte ich das Treiben auf dem Markt beobachten. Es war heiß und der Boden war staubig, die Marktstände eher ärmlich. Aus meinem Nachbarzimmer dröhnte laute und aggressive Musik, das Spanisch verstand ich nicht, aber der Refrain  „Ecuador“, „Ecuador“ kam immer wieder vor. Später in Quito sollte ich erfahren, dass ein Krieg mit Peru um ein Gebiet im Amazonas in der Luft lag. Am kommenden Tag fuhr ich in die Hauptstadt des kleinen Landes weiter, wo ich in einem Hostel untergebracht war, das in einem alten spanischen Kolonialgebäude lag und über einen Innenhof verfügte, in dem ich viele andere Reisende traf und jede Menge Kontakte knüpfte und wertvolle Informationen für die Weiterreise sammelte.

Stamp

Einreisestempel in Tulcan

Nach einigen Tagen in Quito hatte ich mich mit einem israelischen Restaurantbesitzer angefreundet, der mich zu einer Sightseeing-Tour einlud. Zuerst präsentierte er mir stolz sein neues Häuschen in einer Gegend am Rand der Stadt, welches sich noch im Rohbauzustand befand. Ich war neugierig und informierte mich bei ihm, weswegen man vom hoch entwickelten Israel in das unterentwickelte Ecuador ziehen sollte. Es wäre sicherer hier, entgegnete er mir, was ich nicht verstehen konnte. Die zweite Station des Ausflugs ging zu einem Monument, durch das der Äquator verlief und anschließend wurde ich an einen Vulkan gefahren, aus dessen Schlund kalter weißer Rauch aufstieg. Ich wollte es jetzt genauer wissen und fragte meinen Gastgeber noch einmal nach den Beweggründen von Israel nach Ecuador zu ziehen, wo es hier ja immerhin eine nicht unbeachtliche Kriminalitätsrate gab, auch wenn diese freilich nicht so hoch war, wie in Kolumbien. Es stellte sich nun heraus, dass seine Frau aus Ecuador kam, was mein Weltbild wieder etwas zu recht rückte.

006 Quito (Copy)

Der Äquator

Konfliktfrei war die Region auf keinen Fall, was mir am kommenden Tag auf dem Plaza Bolivar deutlich vor Augen geführt wurde. Hier hatte sich eine große Menschenmenge versammelt, als der Präsident den Krieg mit Peru ausrief. In einer aufgehetzten Stimmung und einem Fahnenmeer aus Gelb, Blau und Rot jaulte die Menge seinen Volksvertretern zu, welche auf einem Podest vor dem Säulenpalast standen und nicht Müde wurden, aggressive Reden zu halten. Bisher hatte ich durchweg einen positiven Eindruck von dem Land gewinnen können und wollte daher jetzt erfahren, um was sich der Konflikt drehte. Angeblich, so erzählte man mir, hätte Peru heimlicherweise seine Grenzposten im Urwald über die Jahre immer weiter in das ecuadorianische Hoheitsgebiet hineinverlegt, wobei das Nachbarland mit der schleichenden Landnahme das Ziel verfolgen würde, das peruanische Einflussgebiet auf mögliche Ölvorkommen im Amazonasgebiet auszuweiten. Diese Ereignisse bewogen mich dazu, aufgrund der sich nun formierenden Truppenbewegungen im Süden Ecuadors zunächst nicht nach Peru, sondern erst einmal nach Banjos weiter zu fahren, um dort einige Tage bei heißen Thermalquellen die Berglandschaft Zentral-Ecuadors zu genießen. Es waren recht langweilige Tage, denn die einzige Attraktion von Banjos war neben den Thermalquellen ein Cafe, das nach meiner Lieblingsband, den Doors benannt war. Hier saß ich mit einem älteren Reetdachdecker aus Norddeutschland, der aufgrund familiärer Probleme als Aussteiger nach Ecuador gekommen war, Abend für Abend beim Bier zusammen, ehe ich mir ein Herz fasste und ungeachtet der unsicheren Lage an der Grenze, die Weiterreise nach Peru antrat.

Reiseberichte:

Travel Report 3/1: In den Krieg
Travel Report 3/2: Kontrolle in Trujillo
Travel Report 3/3: Am Titicaca See
Travel Report 4/1: Durch die Klimazonen
Travel Report 4/2: Am Ende der Welt
Travel Report 4/3: Zu den Christen
Travel Report 5/1: Mode und Prostitution
Travel Report 5/2: Betrunken im Bus nach Belem
Travel Report 5/3: Am Amazonas
Travel Report 6/1: Durch den Urwald
Travel Report 6/2: In Gewahrsam

Zurück zur Themen Seite „Travel 3: South America (North-West 1995)“

1 4 5 6